Mittwoch, 27. Januar 2010

Scheiß Eis

Die lügen doch alle! Seit Ewigkeiten schimpfe ich mich Öko-Triene, aber langsam glaubt doch kein Mensch mehr an Treibhauseffekt, globale Erwärmung, Polkappenschmelzen, Lebensraumbedrohung und all dies; die Anschauung des real existierenden Sibirismus lässt das einfach unglaubwürdig erscheinen, so kurz gedacht (und gefühlt) das auch sein mag. Eher scheinen wir uns direkt am Beginn der nächsten Eiszeit zu befinden.
Ich mag Schnee. Ich liebe ihn sogar. Das Glitzern, das fluffige Laufgefühl, das quietschig-knirschende Geräusch dabei, den Freizeitspaß-Effekt (außer Bälleformen, Figurenmodellieren, Rodeln & Co. wären da noch so banale und alberne Dinge wie die Freude am Fußabdrücke-in-unberührte-Flächen-Setzen) - und vor allem, dass alles (bis zur irgendwann folgenden Braungrauverdreckung) sauberer, heller und leiser und damit irgendwie freundlicher und friedlicher ist, als wenn nur Affenkälte, ewige Dunkelheit und weiter nix regieren.
Was ich allerdings nicht so mag, ist Eis (und unmenschliche Kälte, die damit gemeinsam auftritt). Zumindest in unebener Form und am Alltagsboden - wenn man wenigstens schlittschuhlaufen könnte! Berghohe, verfestigte Gletschermassen, auf denen man kriechend entlangeiert und nichtmal von Dr.-Martens-Profilsohlen einen Sicherheitsnutzen hat, sind alles andere als praktisch und lustig, nicht nur für Extremtrottel wie mich: Spaß ist was anderes. Ständig lebt man in existenzieller Angst, in die nächste Gletscherspalte zu fallen und dort, von niemandem gefunden, als zweiter Ötzi (die Mumie, nicht der sogenannte DJ) zu enden - oder aber, noch lebendig, im Maul und Magen eines fiesen, arktischen Raubtiers.
Heute dann endlich wieder Neuschnee: Da fluchen sie alle, es sei langsam genug mit dem Geschneie. Ich für meinen Teil warte zwar bebend weiter auf Eisbären, Schneeluchse und den Yeti, aber bin erleichtert, denn wenn genug von dem Zeug fällt, läuft es sich angenehmer. Als Alternative käme natürlich noch massives, nachhaltiges, rabiates Tauen infrage. Aber wir wollen ja realistisch bleiben, und außerdem: die armen Polkappen! Und die armen Öko-Hasser, die müssten dann doch wieder über umweltfreundliches Verhalten nachdenken. Das wäre zu viel verlangt.

6 Kommentare:

io hat gesagt…

http://epicwinftw.com/2010/01/05/snow-totoro/


Yeti?

U. hat gesagt…

http://www.everesthistory.com/climbers/pictures/messnerporträt.jpg

Yeti.

Efeu hat gesagt…

*lol* Wie genial und niedlich! Aber auch irgendwie gruselig. Also, das Bild im ersten Link. ;-) Auf den zweiten passt höchstens das Letztgenannte.
Hab den Film übrigens nicht gesehen, aus dem das Geschöpf stammt, Asche (oder Streusand) auf mein Haupt.

io hat gesagt…

totoro issn schöner film, einer der wenigen von diesem japanischen manga zeugs, obwohl ich auch zugeben muss, dass ich von denen auch nicht gerade viele gesehen hab.

Ly hat gesagt…

Ly mag Schnee. Schnee toll. Gestern trotzdem hingeplumpst, weil jetzt Eis unter Schnee unsichtbar. Schnee trotzdem toll. Alle garstigen Menschen bleiben drinnen. Fein. Ich degeneriert aber glücklich, Schnee fein, besonders am Abend...

Efeu hat gesagt…

@io: Ich kenn auch viel zu wenige, aber paar schöne oder faszinierende gips schon. Angefangen bei Mononoke und Chihiro und wie sie alle heißen.

@Ly: "Degeneriert, aber glücklich" ist ein sehr erstrebenswerter Zustand! :-) Aber die Hauptproblematik hast du in, ähhh, einfachen (sic!) Worten sehr treffend nochmal zusammengefasst.

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