Bereits
im März erhärtete sich ja der Verdacht, dass der Geist Ed Woods sich beharrlich reinkarniert. Offenbar tut er dies multipel, streuend (und doch erreicht niemand das Original). Darüber belehrt hat die letzten Hintermondler und Mustopftieftaucher letzte Nacht der Kulturkanal Arte. Intellektuell wie immer kredenzte dieser den geneigten Zuschauenden, denen ein wegweisendes Werk der 1990er womöglich sträflich entgangen war, seltenerweise weder Deutsches noch Französisches, sondern Griechisches. Und so löste sich zugleich das Rätsel, warum Griechenland pleite ist: Wenn es seine Finanzspritzen in Werke wie "
Der Angriff der Riesenmoussaka" steckt (na gut, vielleicht auch nicht, jedenfalls nicht sichtbar), ist dies kein Wunder. Wobei die betont trashige Hommage an diverse B-Movies im Stile von "Attack of the 50 ft. woman", "Plan 9" oder "Angriff der Killertomaten" durchaus unterhaltsam ist; vor allem die bahnbrechende, illusionistische Standards setzende Rausschnippel-und-vergrößer-Tricktechnik des sich durch Athen schiebenden und alles mit heißem Fett vernichtenden Hackfleisch-Auberginen-Schichtauflaufs hat es in sich, während ansonsten lauter schreiende und flüchtende GriechInnen, vom Schnösel über die Junkiebraut bis zur Transe, zu sehen sind. Faszinierend, wie die "Schauspieler" es schafften, dabei ernst zu bleiben. Zwar fehlt dem Ganzen etwas das Tempo, aber: beeindruckendes, total typisch europäisches Kino, anspruchsvoll und im wahrsten Sinne, äh, vielschichtig!
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