Montag, 23. Juli 2012

Zitat der Woche (17)

Noch nachgereicht werden muss dringend ein Zitat der letzten Woche. Es hätte auch für einen Tunnelblick getaugt, ist aber verbal zu eindringlich. Junge Menschen bandeln an, Berlin 2012, Lektion 1: Sprachreduzierung. Eine Gruppe von Teenagern, geschätzt zwischen 16 und 19, die sich an dem Abend erst kennengelernt zu haben scheinen, nähern sich im Nachtbus an. Ein Männchen (und zwar eines ohne erkennbaren Migrationshintergrund) schlägt den Weibchen weitere gemeinsame Aktivitäten vor:
"Geht ihr morgen Sushi? Lass aber mal nich so spät. Zusammen, ey, ey, zusammen? Geb mir mal Handy, ich schreib Name."

3 Kommentare:

Abolition hat gesagt…

Doofes Männchen, denn nur mit dem Namen alleine kann sich das Weibchen auch nicht bei ihm melden ;)

manola hat gesagt…

Erinnert mich stark an Argot. Das ist die Jugendsprache, die in Paris gesprochen wird. Dabei vertauscht man die Buchstabenreihenfolge und aus femme wird meffe.
Vielleicht wird diese Grammatik-Vergewaltigung ja bald als Dialekt anerkannt?

Efeu hat gesagt…

Wieso Grammatik, man reiht einfach irgendwelche Wörter aneinander. ;-) Ein neuer Versuch einer Esperanto-Reform! Buchstaben vertauschen oder Ähnliches, das es zu einer Art Geheimdialekt erhöbe, würde aber schon zu viel Kreativität erfordern. Was mir Respekt abringt, ist, dass es funktioniert. Die verständigen sich ja. Ich hatte auch den Eindruck, das Weibchen hatte hinterher Name UND Nummer vom Männchen, dem es "Handy gegebt" hatte.

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