Mittwoch, 16. Juli 2014

Zitat der Woche (33)

Später am Tag des Nationalmannschaft-Empfangs zum Sieg der Fußball-WM tanzt ein versprengter, später, schwarz-rot-golden dekorierter Fan über den Mehringdamm und singt zur Melodie des "Schunder-Songs" von den "Ärzten":
"Immer mitten in den Messi rein ...!"

Sonntag, 22. Juni 2014

Zitat der Woche (32)

Those Americans! In der vor dem Fußball-WM-Spiel Deutschland – Ghana rappelvollen S-Bahn erklärt ein etwa zehnjähriges Mädchen seiner ebenfalls englischsprachigen Oma, warum so viele schwarz-rot-gold-gestylte oder -bemalte Leute unterwegs sind:
"Black, red, and yellow or golden are Germany's colors. It's soccer. Today's Germany against Afghanistan."

Montag, 9. Juni 2014

Mett Men

Auch dieses Jahr muss er doch nochmal sein: der kurze Nebeneinblick in den Berliner "Karneval der Kulturen", kurz "KdK" genannt. Während in Köln das große Birlikte/Zusammenstehen-Fest gefeiert wird, fand der mehrtägige Kreuzberger Alternativkarneval aus Straßenfest, Umzug und Parties diesmal bei ebenso höllischen Temperaturen statt, nur ohne Unwetter. Und das, obwohl es doch sonst meist zuverlässig zu Pfingsten mindestens an einem Tag auf die SambatänzerInnen niederregnete.

Der Trend lautet: Heuer ist es in Berlin schon wieder "multikulti", wenn die jute olle Stulle, Bulette oder Currywurst exotisch aufgepeppt wird. Dass der KdK sich seit Jahren zunehmend kommerzialisiert, ist kein neuer Vorwurf. Ebensowenig, dass es nur noch um FSK (fressen, saufen, kaufen) gehe. Und erst recht nicht, dass hier neben viel zu viel Alkohol hinter und neben den Kulissen auch viel zu viele bewusstseinserweiternde Substanzen konsumiert würden. Doch Letzteres lässt sich inzwischen entkräften, wie das folgende Foto beweist: Der Konsum findet vor und auf den Kulissen statt. Und völlig legal(isiert). Dit is Balin.
Gefährliche Multikulti-multifress-Droge:
Chrystal Mett statt Crystal Meth.
Der Skandal daran ist allerdings, dass dieses Bekenntnis sich mitten im "Grünen Dorf", der Ökoabteilung des Straßenfestes, fand. Vegane Massenproteste werden sich hier sicher bald, ähm, kristallisieren.

Samstag, 7. Juni 2014

Zitat der Woche (31)

Und nochmal was Englisches; auf einem Südberliner S-Bahnhof scheitert eine ältliche Amerikanerin an der Aufgabe, wie das mit den Fahrscheinen und dem Entwertungsautomaten funktioniert, und holt sich Hilfe von anderen Fahrgästen:
"My brain hasn't clicked in at all yet."

Mittwoch, 14. Mai 2014

Zitat der Woche (30)

Etwa 30-jähriger Hipster blökt auf der Kreuzberger Bergmannstraße, die inzwischen zu mindestens 90 Prozent durchgentrifiziert ist, laut in sein Smartphone:
"Yeah, you didn't send the original Abmeldebestätigung, right?"

Donnerstag, 27. März 2014

Geh weg, Kunst!

Berlins StraßenkünstlerInnen nehmen sich ja gern sehr ernst und sehr wörtlich. Sich oder die unsägliche Berliner Imagekampagne – hier unter dem Motto: be straße, be kunst, be berlin! Eine Nummer kleiner reicht dann auch der Bürgersteig, andernorts auch Gehweg genannt, statt der Straße, um sich kreativ zu betätigen.
Gehwegkunst
Was die/der unbekannte KünstlerIn den (und dem) Passierenden hier sagen will damit, dass Taschentuchfragmente Gehwegfragmente weiterfragmentieren, erschließt sich nicht auf den ersten Blick, respektive im ersten Schritt.

Vielleicht, dass alles vergänglich ist, Zelltuch schneller als Pflasterstein, Mensch schneller als Stadt, und dann doch nicht; dass man dem Pollenallergie-Rotz immer Steine in den Weg legen sollte; dass auf den Weg kackende Köter die Schönheit dieser sexy Stadt trüben; dass Menschen das immerhin kreativ nutzen können; dass die Frage bleibt, ob das Kunst ist oder weg kann; dass vieles wegwerfbar, aber nicht automatisch auch verwerflich ist; dass der Weg das Ziel ist; dass das Wegwerfen das Ziel ist; dass nichts weggeht, wenn man nicht den Weg geht; dass die Ressourcen knapp werden; dass Glück und Frieden nur einen Steinwurf weit entfernt sind; dass man in unserer Kultur für fehlende Papiere quasi gesteinigt wird; dass man mal wieder "Stein, Schere, Papier (..., Echse, Spock)" spielen könnte; oder aber, dass jeder stets daran denken sollte, wie plötzlich jederzeit das Klopapier alle sein könnte.

Auf jeden Fall fordert(e) das Kunstwerk zum Mitmachen auf, zum Verändern, zum kreativen Umbau:
An Tag 2 ging die Kunst ihren Weg.
Die Stadt gehört uns, jede noch so kleine Baustelle erst recht, also ran an'n SpDreck! Lässt sich nun noch interpretieren, was die Aussage von Bild 2 gegenüber Bild 1 ist. Was wurde verändert? Die Freiheit des Papiers, vielleicht auch: der sinnbildlichen weißen Fahne, wurde durch einen Steinschlag begrenzt. Außerdem wurde das linke dem rechten Objekt formal angenähert. Vielleicht werden hier Gleichmacherei, Gruppendruck und gesellschaftliche Anpassung entweder angeprangert oder aber gefordert. Individualismus war gestern. Auch Steine und Taschentücher sind nur Herdentiere.

Solche in Veränderung, Über-Gang begriffenen Kunstinstallationen als Dokumente des Wandels regen jedenfalls immer wieder zum Innehalten und Interpretieren an. Danke, freie Kunstszene!

Sonntag, 26. Januar 2014

Mach Männchen!

Ignoriert wurde das Weltgeschehen. Elegant drückte sich das Grünzeuch durch vornehme Zurückhaltung diesmal auch um jedweden Ekel-Antihaltung-irre-werd-Post mit dem Label "W**********" herum. Unfassbar, wie lange hier Kreativitäts-Auszeit herrschte! Da das natürlich gar nicht schön ist, soll der spät, aber umso heftiger eingetroffene Winter – jaja, der Klimawandel – nun wenigstens ordentlich kontrastieren damit, dass man beim letzten Eintrag noch sommerlich draußen sitzen konnte. Weil bei minus 17 Grad das Hirn unterkühlt bleibt, bedient sich die Redaktion dazu der Kreativität anderer:
Falls es aus dem Größenverhältnis zu den Grashalmen nicht hervorgeht: Wahre Größe kommt von innen! Auch bei Schneemännern, naja, -männchen. Also, liebe Leserinnen und Leser: Auf, auf! Solange noch Restschnee liegt, lasst eure Skulpturenträume raus! Das Männchen braucht ein Weibchen. Oder viele. Und Kumpels.
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