Mittwoch, 30. November 2011

Zitat der Woche (4)

Aufgeschnappte Bestellung am Nebentisch im indischen Restaurant:
"Einmal das Chicken Curry ohne Chicken."

Samstag, 26. November 2011

Zitat der Woche (3)

Berliner Kulturbohèmiennes - eloquent, analytisch, kritisch! Eine Ballettbesucherin beim Verlassen der Deutschen Oper zu ihrer Begleiterin:
"Irgendwie war die Musik gar keine richtige Musik! Oder? Mehr so 'ding, ding' ."

Montag, 21. November 2011

Havelhafen – Schwanensee

Weiter geht es mit der "Aus schöneren Tagen"-Rückschau!

Folgendes Schild fand sich am Biergarten- bzw. Draußensitzbereich einer Gaststätte in Spandaus Unterbezirk Kladow:

Maisel's, Kladow (Kladower Hafen)
Einladend! So offen, serviceorientiert, heimelig und gastfreundlich ist man an der gleichsam entspannenden wie urigen, edlen und finanzstarken Berliner Peripherie. Kurz vor Brandenburg, im wilden Westen, herrscht ein rauer Umgangston (die Autorin würgt immer noch darüber, dass man "rauh" nun ohne H schreibt. Dreht sich Johannes R. nicht jedes Mal im Grab um?). "Nichtgäste", wie es neudeutsch heißt, sollten sich auf Abführen in Handschellen, eine Horde fieser Anwälte und öffentliches An-den-Pranger-Stellen einrichten, falls sie im beschaulichen Kladow mal für kleine Königstiger müssen und nicht in die malerische Havel schiffen wollen. Offenbar hilft nicht einmal eine ortsübliche Vergleichsmiete von 50 Cent pro Nutzung: Wenn pipi, dann peng!

Da präsentieren sich doch andere Lokale ähnlicher Zielrichtung gleich ganz anders. Liebe zum Gast sowie zum Detail sieht beispielsweise im Biergärtchen des Kreuzberger Brauhauses so aus:

Brauhaus Südstern, Kreuzberg (Hasenheide)
Mein lieber Schwan! Na, wenn das nicht freundliche Gäste bewirkt! Die merken vor lauter Schmunzeln nicht einmal, dass die Folienkartoffel reichlich klein und somit eher ein hässliches junges Entlein ist.
In den Schwanensee wird jedenfalls keiner pinkeln wollen. Höchstens in die Hasenheide, wenn man schon drinsitzt. Ist aber unnötig, da das Klo nicht überwacht und bedrohlich ist.

Donnerstag, 17. November 2011

Imperativ imperfekt

Damit der Abschied von den milderen Tagen leichter fällt (oder die Wehmut im nächtlichen Frost größer wird?), hat die Grünzeuch-Redaktion keine Kosten und Mühen gescheut und noch ein paar Momentaufnahmen und Skurrilitäten aus dem Sommer, Spätsommer und Frühherbst hervorgekramt. Den Anfang macht das Schaufenster dieses Buchladens in Mitte, der seine Auslage - u. a. mit Kinder-, Jugend- und Schulbüchern(!) - gekonnt in Szene setzen wollte mit Lesungen und anderen Direkt-Erlebnissen:

"Seh dein Buch live!" -> ? => Les deine Schrift durch!
Ging wohl etwas in die Hose. Wer ausgerechnet Schulbücher anpreist, sollte sich vielleicht mit Grammatik auskennen. Sonst weiß ja wirklich keiner mehr, warum Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene Bücher lesen sollten, um ihr Sprachgefühl zu stärken. Chats und Fressenbuch reichen!

Imperator, nee, Dings, ist eben nicht jedermanns Sache. Und was selbst Journalisten oft nicht mehr beherrschen, warum sollten dies Buchhändler im Griff haben? Oder Schriftsteller? Verlage? Als Nächstes sollen wohl auch noch Deutschlehrer sprachsicher sein! Man kann es auch übertreiben. Also langsam wird es echt albern mit den ganzen Sprachnazis.

Freitag, 11. November 2011

Der Himmel über Berlin

Im trüben Herbst, nach einigen wirklich sehr novembernden Kaltnebeltagen, muss manchmal ein wenig Kitsch sein. Gerne auch anheimelnd und touristenkompatibel mit dem Brandenburger Tor:
Watt Schönet. Janz ernst. Und das am 11.11.'11 (aber nicht um 11:11 Uhr).

Sonntag, 6. November 2011

Couchsurfing statt Bankenkrise

Es gibt ja Menschen, die Berlin für hektisch, stressig und viel zu laut halten. Tss!? Dabei handelt es sich um die grünste und gemütlichste Hauptstadt Europas. (Dass dies - je nach Gegend - inzwischen im Wandel begriffen ist, verschulden höchstens Nichteingeborene, welche es zu hektisieren versuchen.) So setzen hier die Ein- und Anwohner durch Zivilcourage etwas dagegen, wenn zum Beispiel eine Bank kaputtgewirtschaftet ist und ihr nicht regierungsseitig geholfen wird.

Ausruhen im (noch) Grünen aufm Sofa: Carmerplatz, Steglitz


Freitag, 14. Oktober 2011

Zitat der Woche (2)

Ähnlich der Rubrik Tunnelblick war dereinst das "Zitat der Woche" angedacht. Einen ersten Ansatz dazu gab es auch, danach versandete das Ganze aber aus ungeklärten Gründen. Ohne Regelmäßigkeitsgarantie: na, jetzt aber!

Eine genussvoll prollige Teenietussi erzeugt Tinnitus, indem sie in der U-Bahn laut telefoniert – und unter anderem ihr Urteil über eine Dritte ins Handy brüllt:
"Ey, die arbeitet schon! Die is zwar 'ne Schlampe, aber die arbeitet schon!"

Mittwoch, 21. September 2011

FDP - nee!

Grünzeuch-LeserInnen wissen mehr! Als Nachlese zur Berlinwahl decken wir auf: Enthüllt wird der wahre Grund, warum die FDP glorios unterging.

Neben den üblichen Peinlichkeiten auf Bundes-, aber auch Landesebene, dem Nichterreichen des Mindestalters, genereller Überflüssigkeit und Unpassendheit in der Hauptstadt sowie einem insgesamt bodenniveauigen Populismus-Wahlkampf voller Dummheiten (der sogar die Stammzielgruppe verfehlt haben dürfte, die sich für gebildet und geistreich hält) war vor allem ein bestimmtes Plakat schuld. Es belegte nämlich komplette Hirnlosigkeit.

Und zwar handelt es sich um dieses:


Sechs, setzen! Wenn ein kleiner FDPler von Mami mal wieder zum Bäcker geschickt wird, sollte ihm vorher jemand erklären, dass es einen Unterschied gibt zwischen verschiedenen Backwaren. Und dass man auch in Berlin nicht Croissants bekommt, wenn man Schrippen bestellt.
Wer nicht einmal den Einkauf von Lebensmitteln des täglichen Bedarfs zu bewältigen vermag, dem wird wohl kaum jemand zutrauen, dass er die komplexen Probleme einer Großstadt versteht und gar löst. Darum müssen die fatalen, banalen Qualen-Liberalen nachsitzen und zunächst kleinere Brötchen backen.

Freitag, 9. September 2011

Das Echo des Waldes

Eigentlich wollte die Autorin in diesem Blog ja möglichst nichts Privates veröffentlichen. Unwiderstehlich ist aber, was sich im auch von ihr bewohnten Mehrparteien-Mietshaus derzeit an der (äußerst beliebten) Pinnwand im Hausflur abspielt. Von Phantasie, Niveau, Sinnsuche, Wortkunst und dem Wandel einer Gegend legt dort ein Aushang Zeugnis ab, den der BlockHauswart im Namen der LagerMieterverwaltung aushängte – und der Beachtung fand.

Besonders erfreulich: "so assozial!!!" - Ach sso.

Mittwoch, 24. August 2011

Ach was?! – Moooment!

Nach all den schönen Nachrufen des zutiefst traurigen gestrigen Tages bleiben eigentlich nur noch drei wesentliche Fragen:

1. Warum singt und spielt Johannes Heesters noch mit 107 und Loriot muss mit 87 sterben?
2. Wo waren gestern die Flaggen auf Halbmast an den öffentlichen Einrichtungen (auch bei der Bundeswehr, so für den Oberleutnant von Bülow)? Dank der Verdienste um den deutschen Humor und auch um dessen Imageverbesserung im Ausland handelte es sich wohl um einen Staatsmann.
3. Wie geht es weiter – nun, da "der Vicco" das arme Deutschland mit den Mario Barths und Oliver Pochers allein gelassen hat?

Welch taubtrüber Ginst am Musenhain! Krawehl, krawehl!

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