Pünktlich zu Knut, äh, dings, wie heißt das noch, dieses christliche Fest bzw. Datum, zu dem man den Tannenbaum und restlichen W***-Schmuck endlich rausschmeißen darf, noch eine kleine Retrospektive zum W-Ahnsinn (auch) in Bildern. Begegnen kann man dieser gefährlichen Weltverschwörung mit Erkenntnis und Widerstand oder auch mit einer Dokumentation und damit Verbreitung ihrer schockierenden Auswirkungen auf den Menschen.
Es muss gewarnt werden: W[zensiert] frisst nicht nur Gehirnzellen, sondern auch Geschmackssinn!
(Was es leider nicht frisst oder schmilzt, sind Kalorien und Fettpolster.)
Regelmäßig zum "Fest der Feste" drehen die Menschen auf, um zumindest feste durchzudrehen. Sie vergreifen sich an stilistischen No-Gos, erliegen üblen Verwerfungen und fatalen Irrungen und versuchen, ihr eigenes geistiges und psychisches Licht durch fortwährendes Blinken erst auszuleuchten, dann auszupusten. Keine Stromrechnung ist ihnen zu hoch, keine Umweltsünde hierdurch zu beschämend (man kann ja dann zur Gewissensberuhigung klassischerweise im Dezember mal irgendwohin karitativ spenden), kein Schlafverlust durch Dauerblinken zu schmerzhaft, kein epileptischer Anfall zu viel Opfer. Nein, ich spreche hier nicht von den großen Konsumtempeln voller professioneller Dekoration, sondern von den privaten Greueltaten, Fassadenschändungen und Wohnungsverwüstungen.
Folgendes warnendes Beispiel (leider ist das Foto nicht gut geworden - Handykamera...) in meinem direkten Umfeld ist seit Jahren mein persönlicher Favorit (wobei sie schon "abgespeckt" haben, da merkt man das Energiesparleuchten-Desaster und die Wirtschaftskrise dann doch; letztes Jahr hing noch ein ca. 3 Meter(!) großer, rotleuchtender Nikolaus quer außen auf der Gebäude-Ecke), immer ein Sightseeing wert:
Man muss es sich jetzt auch noch verschiedenartigst blinkend und farbwechselnd vorstellen. Da die Beleuchtung Tag und Nacht aktiv ist, fragt sich das Grünzeuch, ob die Bewohner dieser Dachterrassenidylle nicht sich selbst am meisten Schaden zufügen. Und warum sie dies tun. Ach ja, ich vergaß: christliche Demut, Buße und Selbstkasteiung. Das ergibt einen Sinn.
Sehr schön irr ist auch diese Autowerkstatt(!) mit integriertem Wohnen (na, vermutlich nur Überleben), auch Tag und Nacht wechselbunt blinkbeleuchtet:
Da hätte ich persönlich Angst, mein Auto abzugeben. Am Ende bauen die da einen Leuchthirsch mit blaurotem Farbwechsler ein.
Ein weiteres Highlight ist dieses Wohnhaus wie aus dem Bilderbuch:
Ohne Worte... einfach nur blanke Angst!
Und meinen diesjährigen Grünzeuch-Preis für den größten Leuchtwahnsinn auf engstem Raum gewinnt das folgende Kunststück, so viel Kram (das Rentier bewegt sich auch noch!) auf geschätzt drei Quadratmetern unterzubringen:
Nur kein Neid. Geschmack ist eben nicht käuflich.
Also: Ihr habt es überstanden, aber sammelt schonmal, ich bin gespannt auf eure Favoriten fürs nächste Jahr, falls es dieses Blog dann noch gibt. Je größer das Irrleuchten, desto größer die Freude. Bitte nur private Dekorationen - dass Kaufhäuser&Co. aufdrehen, ist ja ein anderes Kapitel. Auch interessieren mich brennend (im wahrsten Sinne!) eure weiteren Erklärungen, warum Menschen sich sowas freiwillig antun.
5 Kommentare:
Oh, wie schön. Ein freundliches, fröhliches Fenster!
http://i50.tinypic.com/2nkrl3l.jpg
Hahahaha! :-D Jetzt, wo du's so augenfällig machst: Wie konnte mir das entgehen?
schöne hitliste
was leute zu solchen dingen treibt wird wohl erstmal ein geheimnis bleiben. bei meinen verwandten in niedersachsen gibts ein dorf das besteht aus ca 20 häusern von denen etwa 10 jährliche Bausustanz- und Statikstests mit lichterketten durchführen. mein onkel kennt einen von den irren und der hat angeblich schon weit über 10000 euro für seinen "Hausschmuck" ausgegeben.
10.000 Eumel?? Meine Fresse! Respekt.
Na, wenn man sonst nix hat im Leben.
Aber solche Dörfer in Niedersachsen kenn ich auch, vielleicht ist das da Wohnpflicht. ;-)
<--- im anderen Dorf wohnt...oder nee - einen Verrückten gips hier, der versucht wohl unsere ugeschmückten Unterkünfte mit seiner Lichterorgie aufzuwerten.
Bild reich ich nach - wenn die alles fotographierende Claudi eins rausrückt.
Rob
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